Bei der Aufnahme kompletter Zeitschriftenhefte sind drei Fälle zu unterscheiden:
Reines Themenheft
Bei einem reinen Themenheft finden sich – wie in einem Sammelband – ausschließlich Beiträge zu einem Titelthema. Weitere Kennzeichen eines solchen Themenhefts sind z. B.:
•das Heft wird von einem speziellen Herausgeber und nicht von dem Herausgeber bzw. dem Herausgeberteam der Zeitschrift betreut;
•das Heft hat eine eigene Seitenzählung, die mit 1 beginnt, es enthält also keine jahrgangsbezogene Durchnummerierung der Seiten;
•manchmal haben solche Hefte sogar eine eigene ISBN (zusätzlich zur ISSN der entsprechenden Zeitschrift).
Alle diese Merkmale sind nicht zwingend und müssen nicht zusammen auftreten. Wenn das Hauptmerkmal (Heft enthält ausschließlich Beiträge zum Titelthema) erfüllt ist, sollten Sie das Heft mit Hilfe des Dokumententyps Sonderheft / Beiheft aufnehmen.
Wie jedes Sammelwerk ist aber auch dieses Sonder- oder Beiheft nicht direkt zitierfähig. Man kann also in einer wissenschaftlichen Arbeit nicht einfach Text aus Seite 21 des Kursbuchs 160 zitieren, sondern muss, wenn man sich (in Form eines Zitats oder auch nur eines Verweises) auf Seite 21 beziehen will, den Autor Manfred Schneider und seinen Beitrag »Der Ritualironiker« nennen. Zu nennen und zu zitieren ist nämlich immer der für den Text Verantwortliche – und das ist der Autor und nicht der Herausgeber eines Sammelwerks oder Zeitschriftenheftes. Verwenden Sie für den Beitrag in einem Sonder- oder Beiheft den Dokumententyp Beitrag in.
Einzelheft einer Zeitschrift
Eindeutig nicht sinnvoll ist es, ein Einzelheft einer Zeitschrift in Citavi zu erfassen, das vielleicht zwei oder drei thematisch zusammengehörende Beiträge enthält, die sogar (mehr oder weniger zu Werbezwecken) als Themenschwerpunkt auf dem Umschlag ausgewiesen sein mögen, das aber ansonsten ein Gemisch von Aufsätzen, Kurzbeiträgen und Rezensionen enthält.
Solche Hefte haben keinen speziellen Herausgeber, sondern werden wie alle anderen Hefte auch nur von den Herausgebern der Zeitschrift betreut. Sie haben in der Regel auch keine eigenständige Seitenzählung, sondern zählen die Seiten nach Jahrgang, weil die Hefte üblicherweise in Bibliotheken zu einem Jahrgang zusammengebunden werden. Hier sollten die thematisch relevanten Beiträge in Citavi einzeln als Dokumententyp Zeitschriftenaufsatz aufgenommen werden.
Echte Grenzfälle
Gerade die Verleger von Zeitschriften aus dem Grenzbereich zwischen wissenschaftlicher Zeitschrift und Publikums-Zeitschrift gehen immer mehr dazu über, Themenhefte zu produzieren. Sie müssen dann selbst entscheiden, wie Sie in Citavi verfahren wollen. Wir haben keinen eigenen Dokumententyp »Themenheft« vorgesehen, weil er für wissenschaftliche Zwecke von zweifelhaftem Nutzen ist.
Prinzipiell wäre ein solches Themenheft als Sammelwerk aufzunehmen. Das ist aber vor allem bei diesen Grenzfällen nur wenig sinnvoll. Häufig fehlt ein eigener Herausgaber; und die Jahrgangs- und Heftnummern sind beim Citavi-Dokumententyp Sammelwerk nicht so leicht unterzubringen. Freitextfelder sollten dafür nicht verwendet werden, weil sie von den Zitationsstilen nicht berücksichtigt werden können (es sei denn, man erstellt eigene Zitationsstile). Die Jahrgangs- und Heftnummern müssen also komplett in das Feld Band eingetragen werden, das von den Zitationsstilen ausgelesen und in die Titelangaben übernommen wird. Um die Besonderheit eines solchen untypischen »Sammelwerks« zu vermerken, empfiehlt es sich, als Untertitel in Klammern »(Themenheft)« einzutragen.
Falls man mit Zitationsstilen arbeitet, die Untertitel nicht berücksichtigen, kann man den Klammerzusatz auch an den Titel anhängen.
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